… mit beschwipsten Zwetschgen!
Juchuuu der Herbst ist da! Auch wenn ich im Herzen ein Sommerkind bin (schließlich darf ich mitten im August (Kinder-)Geburtstag feiern), liegt mir der Herbst meist eher vom Klima. Schließlich kann man da die schönen Schals wieder aus dem Schrank wühlen und – was natürlich am Allerwichtigsten ist – die Schokolade schmilzt einem nicht weg! Freut euch also schon auf ein paar schokoladige Verführungen von mir in den kommenden Wochen bis zur Weihnachtszeit 🙂
Heute starten wir aber erst einmal in die Pflaumen- bzw. Zwetschgenzeit mit meinen kleinen beschwipsten Zwetschgentartelettes. (Gut, dass ich das nicht laut ausprechen muss; es ist ein echter Zungenbrecher!) Aber passt auf, je nach Dosierung des Amarettos wird einem schnell wohlig warm 😉 Ich weiß wirklich nicht warum, aber mir ist das Rezept spontan beim Einschlafen eingefallen. Keine Ahnung, was das über mich aussagt; vielleicht war mir nur kalt 😀
Als Erstes einmal das Rezept für die Amaretto-Zwetschgen-Marmelade, die als Füllung der Tartelettes dient. Damit es nicht zuviel Arbeitsaufwand auf einmal ist bzw. sie schön durchzieht, mache ich sie einen Tag im Voraus.
Amaretto – Zwetschgenmarmelade
Ergibt zwei kleine Gläschen (eins für die Tartelettes, eins für den nächsten Brunch 😉 )
- 300 g Zwetschgen
- 100 g 3:1 Gelierzucker
- 1 EL Zitronensaft
- 3 EL Amaretto
Marmelade kochen ist wirklich schnell gemacht. Als erstes entkernt ihr die Zwetschgen und schneidet sie in kleine Stücke. Die Hälfte davon wird mit dem Mixstab püriert. Dann das Obst mit dem Zucker und dem Zitronensaft in einen beschichteten Topf werfen und aufkochen lassen. Ich lasse das Ganze meist 5-10 Minuten kochen und rühre dabei aber ab und an um. Wenn ihr seht, dass es anfängt zu gelieren, nehmt ihr den Topf von der Hitze und gebt dann erst den Amaretto dazu. Wir wollen ja nicht, dass er allzu sehr verkocht.
Dann teilt ihr die Masse auf zwei zuvor heiß ausgespülte Marmeladengläschen auf und schraubt den Deckel zu 🙂
Entschuldigt die Bildqualität, ich habe total vergessen ein Bild zu machen und hab es gerad ohne Tageslicht nachgeholt nachdem ein Gläschen schon weg war 😉
Zwetschgentartelettes
- 200 g Mehl
- 80 g kalte Butter, gewürfelt
- Prise Salz
- 30 g Puderzucker
- 1 Eigelb
Füllung:
- 15 – 18 Zwetschgen
- 1 Glas Amaretto – Zwetschgenmarmelade
Guss:
- 35 ml Amaretto
- ca. 5 – 7 EL Puderzucker (je nachdem wie dickflüssig ihr den Guss haben wollt)
Als erstes fangt ihr an alle Zutaten für den Teig mit einer Gabel zu vermischen. Dann verkrümelt ihr den Teig mit euren Fingerspitzen bis sich die Butter und das Mehl mit dem Rest zu einer Art groben Sand bzw. großer Krümel verbunden haben.
Auf einer bemehlte Oberfläche knetet ihr den Teig dann so zusammen, bis ihr eine homogene Masse zu einer großen Kugel geformt habt.
Diese Kugel packt ihr dann für eine knappe Stunde in Frischhaltefolie in den Kühlschrank.
In der Zwischenzeit könnt ihr dann schon einmal die Zwetschgen schneiden. Je nachdem wie ihr die Tartelettes belegen wollt, könnt ihr die Zwetschgen halbieren oder vierteln. Da ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte, habe ich später die meisten Tartelettes mit geviertelten und eins mit halbierten Zwetschgen belegt. Schmeckt alles gleich gut.
Ich hatte Formen in zwei verschiedenen Größen und habe dafür erst den Teig halbiert, ausgerollt und in die gebutterten großen Förmchen gelegt (gepackt, wie auch immer man dazu sagt) und mit dem jeweils überschüssigen Teig noch 2 kleine Förmchen ganz und ein weiteres nur am Boden (das Testtörtchen quasi zum Naschen) ausgelegt. Mit einer Gabel habe ich dann einige Male Löcher in den Boden gepiekt, weil sich so beim Backen die Hitze besser verteilt.
Bei 180 Grad Umluft werden die Förmchen zunächst einmal 12 Minuten blindgebacken. Das soll verhindern, dass der Teig aufgeht, da wir ja schön Platz für die Füllung möchten. Dazu legt ihr auf den Teig ein Stückchen Backpapier und dann füllt ihr bis zum Rand Hülsenfrüchte in die Form.
Nach den 12 Minuten entfernt ihr das Backpapier mit den Hülsenfrüchten und backt die Förmchen weitere 6 Minuten.
Dann nehmt ihr die Tartelettes erst einmal aus dem Ofen, denn jetzt geht es ans Eingemachte, nämlich die Marmelade.
Die kleineren Förmchen habe ich mit je zwei TL und die größeren mit je 3 TL Marmelade bestrichen ehe ich die Zwetschgenstücke darauf verteilt habe. Beim Verteilen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, tobt euch da ruhig aus 🙂 Fächern, Legen oder Werfen, alles geht.
Jetzt dürfen die belegten Köstlichkeiten noch einmal für 30 Minuten in den Ofen. Dabei ab und zu schauen, damit die Ränder der Zwetschgen nicht zu dunkel werden.
In der Zwischenzeit geht es an den vorletzten Arbeitsschritt: Zuckerguss mit Schuss.
Ich bin da noch etwas unentschlossen, welche Konsistenz ich für die Tartelettes gut finde… Dieses Mal habe ich laut Schnapsglasanzeige (ja, solche kleine Messbecher gibts, super praktisch) 35 ml Amaretto mit knapp 5 EL gesiebten Puderzucker zu einer gussartigen Soße vermischt.
Nachdem die Tartelettes nach 30 Minuten aus dem Ofen kommen, lasst sie nur ein kleines bisschen abkühlen, dann dürft ihr den leckeren Guss darüberträufeln und euer Werk endlich genießen 🙂
Ich werde mal ausgiebig testen müssen, was es mit dem Guss auf sich hat. Bei mir hatte er sich am nächsten Tag leider komplett zu einer Soße mit der Zwetschgenflüssigkeit vermengt. Vielleicht sollte man ihn einfach direkt vor dem Servieren darübergeben oder dickflüssiger machen. Falls ihr da Erfahrungen macht, lasst es mich sehr gerne wissen 🙂
VIEL SPASS BEIM NACHNASCHEN 🙂